Geschichte & Forschung Ikonographie Kriegswaffen, Jagdwaffen und Richtwerkzeuge

Säbel, Degen und Krummschwert


 Einzeichnungen auf Steinkreuzen und Kreuzsteinen 

Oberhaeslich
Sachsen / Weißeritzkreis

Beginnend im unteren Kopfteil und bis weit auf den Schaft reichend, eingeritzt im Umriß: säbelartige Waffe mit nur leicht gebogener Klinge, ca. 50cm lang.
Foto: Müller / Quietzsch (1977)


Commerau (I)
Sachsen / Lkr. Bautzen

Breites, säbelartiges Schwert, eingeritzt im Umriß, beginnend am Kopfansatz und weit auf den Schaft reichend (83cm lang).
Foto: Müller / Quietzsch (1977)


Wartha
Sachsen / Lkr. Kamenz

Säbel mit gebogenen Griff und Parierstange, Gesamtlänge: 104cm,
Foto: Ache (2005)



Kreckwitz
Sachsen / Lkr. Bautzen

Auf der Nordseite, in Höhe des Kopfansatzes beginnend und weit bis auf den Schaft reichend, vertieft eingehauen ein langes, schmales Schwert bzw. Degen.
Foto: Bleul (2007)


Crölpa-Löbschütz
Sachsen-Anhalt / Burgenlandkreis

Säbeldarstellung, deren Griff nach Süden gebogen ist. Der Korbboden befindet sich dabei fast in Höhe der Unterkante der Kreuzarme. Säbelgriff 20cm hoch, Korb 25cm breit, Klinge bis zum Boden 68cm lang.
Foto: Baltes (2008)


Zittau (VI)
Sachsen / Lkr. Löbau-Zittau

Vom Kopf bis weit auf den Schaft reichend, leicht reliefiert: Krummschwert.
Foto: Müller / Quietzsch (1977)



 Säbel, Degen und Krummschwert als Kriegswaffen 

Säbel sind einschneidig und gebogen. Echte Krummschwerter (also mit zwei Schneiden) sind selten. Ob Schwerter oder Säbel weiter verbreitet sind, hängt von der Qualität der Rüstungen ab. Der Hieb eines langen geraden Schwerts wirkt zermalmend und spaltend; er ist gegen Schwergerüstete wirksam. Ein Säbelhieb kann eine schwere Rüstung nicht durchdringen, aber gegen Leicht- oder Ungerüstete wirkt er durch seine zusätzliche Schneidwirkung stärker als ein Schwertschlag.
Durch die Krümmung der Klinge entstanden deutlich größere Wunden als bei geraden Klingen - vorausgesetzt, man hatte genügend Übung, ansonsten richtete man meist kaum Schaden an. Außerdem war es bei einem entsprechend gekrümmten Säbel egal, wenn man den Gegner mit dem Mittelteil der Klinge traf, mit geraden Schwertern oder Degen sollte man ihn hingegen mit dem vorderen Teil treffen, um genügend Schaden anzurichten. Deshalb ist eine lange, gerade Klinge im Handgemenge auf engstem Raum - zumindest für den Durchschnittskämpfer - eher hinderlich. In Westeuropa war die Bedeutung des Säbels aber zunächst gering, das änderte sich aber, als zu Beginn des Dreissigjährigen Krieges von der Kroatischen Reiterei sowie während des 18. Jahrhunderts von Husaren im größeren Stil eingesetzt wurden.
Je nach Krümmung (Pfeilhöhe) der Klinge ist der Säbel auch als Stichwaffe geeignet, mit zunehmender Krümmung (größere Pfeilhöhe) dann nur noch als Hiebwaffe, wobei der Stich gegenüber dem Hieb einen deutlichen Reichweite- und vor allem Genauigkeitsvorteil hat. Zwar lassen sich nicht so große, dafür aber meist tiefere Wunden erzeugen. Der Säbel wurde u.a. von der leichten Kavallerie (Ulanen, Husaren, Kosaken) verwendet, Hauptaufgabe war Aufklärung und schnelle Überfälle auf den Nachschub. Die schweren Kavalleristen, die (Kürassiere) und meist auch die Dragoner, waren mit dem schweren Säbel, dem Pallasch, bewaffnet.
Quelle: Wikipedia




 weitere Deutungsversuche 



 Weiterführende Quellen und Literatur (speziell) 
Wikipedia - Säbel


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