Obermendig (I) / OT von Mendig


Perspektive
Foto: Ache (2012)

die andere Seite
Foto: Künzl (2012)

PLZ:

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße", darum gruppiert eine Sammlung von Basaltlavakreuzen.

Größe / Material: 154:63:12 / Basaltlava

Geschichte: Im Kreuzungsfeld eine flache Nische mit spitz zulaufenden Abschluss. Inschrift:
1653
IN DIE EHR          GOTTES
   IOHANNES          SEBENBAC
H
    BERENDT
SEBENBACH
BERENDT
SEBENBACH
DERIVINGER
Darunter eine Hausmarke oder Steinhauermarke. Auf der Rückseite folgende Inschrift:
ANO
1642
MEISTER IACOB
ZIMERMAN VND
SEIN HAVSFRAV
MARIA VON BASEN
HEIM

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von Mai 2012)



Obermendig (II) / OT von Mendig


Blick zum Standort
Foto: Ache (2012)

Inschrift
Foto: Ache (2012)

Oberteil
Foto: Ache (2012)

Perspektive
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 200:44:12 / Basaltlava

Geschichte: Am Oberteil das Relief des Gekreuzigten, darüber INRI-Schild. Im etwas breiteren Sockel die eigefasste Inschrift:
AO
1703
GOTT
ALLEIN
DIE EHR
PETTER
HOENER
VND S.HV
APOLL
ONIA•
ANTHO
NIVS•
KEIB•V
S•H•F•AP
OLLONIA

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (III) / OT von Mendig


die andere Seite
Foto: Ache (2012)

Perspektive
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 82:48:10 / Basaltlava <

Sage: U>

Geschichte:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (IV) / OT von Mendig


die andere Seite
Foto: Ache (2012)

Perspektive
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 85:46:10 / Balsaltlava

Geschichte: Im Kreuzungsfeld das Christusmonogramm IHS, umrahmt von einem Kranz im Relief. Auf der Rückseite eine Inschrift über die gesamte Fläche.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (V) / OT von Mendig


die andere Seite
Foto: Ache (2012)

Perspektive
Foto: Ache (2012)

Zustand Mai 2012
Foto: Künzl

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 90:42:13 / Basaltlava

Geschichte: Datiert 1764. Im Mai 2012 wurde das Denkmal liegend vorgefunden.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von Mai 2012)



Obermendig (VI) / OT von Mendig


die andere Seite
Foto: Ache (2012)

Perspektive
Foto: Ache (2012)

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material:70:37:14 / Basaltlava

Geschichte: Im Kreuzungsfeld ein wappenartiges Relief mit querliegendem Anker.

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, Abb.87
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (VII) / OT von Mendig


Blick zum Standort
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material:

Geschichte: Datiert 1705. Rückseite nicht einsehbar.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (VIII) / OT von Mendig


Blick zum Standort
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 64:50:14 / Basaltlava

Geschichte: Inschrift kaum noch lesbar:
INRI
A N O 168
[...]
[...]E[...]G
K[...]BVRG
[...]G
Darunter, im Sockel, eine Hausmarke oder Steinhauermarke im Relief.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (IX) / OT von Mendig


Blick zum Standort
Foto: Ache (2012)

Detail Inschrift
Foto: Künzl (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße". Neben vorigem.

Größe / Material: 66:55:15 / Basaltlava

Geschichte: Inschrift über die gesamte Fläche:
160[...]
LEИTZ
LEIMBACH•IИ
GOT•VER•ST
ORBE•GOD ER
SILL
EИGE
ИAT

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von Mai 2012)



Obermendig (X) / OT von Mendig


Perspektive
Foto: Ache (2012)

Unterteil
Foto: Ache (2012)

Oberteil
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material:

Geschichte: Am Oberteil das Relief des Gekreuzigten, darüber INRI-Schild. Im etwas breiteren Sockel die Jahreszahl 1657, darunter in wappenartiger Einfassung eine Hausmarke oder Steinhauermarke. Nachfolgend zwei Monogramme:
G • K
I • K
Das Kreuz steht auf einem dreistufigen Sockel.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XI) / OT von Mendig


Detail Inschrift
Foto: Künzl (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 82:58:14 / Basaltlava

Geschichte:Vom Kopf bis auf den Querbalken reichend die Inschrift:
ANO
1605
IOHANS EVSCH
DER SELLEN
GOTT GNAD

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel (Foto von Mai 2012)



Obermendig (XII) / OT von Mendig


Unterteil
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material:157:60:13 / Basaltlava

Geschichte: Nur der Schaft ist Original, das Oberteil wurde ersetzt. Inschrift:
PETER
HONER
V•S•H•F
APOLL
ONIA
IOHAN
NES•
HEVSER
V•S•H•F
WENDE
LLENA
(V•S•H•F = und seine Hausfrau / Ehefrau).

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XIII) / OT von Mendig


Blick zum Standort
Foto: Ache (2012)

Perspektive
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 80:48:12 / Basaltlava

Geschichte: Nur das Oberteil ist original, der Schaft wurde erneuert.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XIV) / OT von Mendig

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 56:45:13 / Basaltlava

Geschichte: Der Sockel hat eine Höhe von 40cm.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Foto von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XV) / OT von Mendig


Perspektive
und andere Seite
Foto: Ache (2012)

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material:

Geschichte: Inschrift über die gesamte Fläche:
ANNO
1711
DEN•15TEN•TAG
JVLY•IST•IOAN
NES•KVTSCHER
GEWE
SENER
SIEND
SCHEF
FEN•IM
HEREN
ENDSCH
LAFFE
GDSG
(GDSG = Gott der Seele gnad.) Auf der anderen Seite der Gekreuzigte im stark platischen Relief.

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.150 u.Abb.98
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XVI) / OT von Mendig


Perspektive
Foto: Ache (2012)

die andere Seite
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 100:46:11 / Balsaltlava

Geschichte: Gedrängte Inschrift um das Blumenrelief:
1     7
4     8
AG
D:24          STARB
N                 V
G     S

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XVII) / OT von Mendig


Perspektive
und andere Seite
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 90:46:11 / Basaltlava

Geschichte: Im Kreuzungsfeld ein Nischenrelief mit Bogenabschluss. Inschriften an Kopf- und Querbalkenenden, sowie im Sockel. Dieser trägt im Relief einen Totenschädel mit gekreuzten Knochen.
1717
WE        NDE
LLE        NA
D     S
G     G

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XVIII) / OT von Mendig


Perspektive
Foto: Ache (2012)

die andere Seite
Foto: Ache (2012)

Abbildung bei
Lehmann-Brauns
(1986)

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 114:50:18 / Basaltlava

Geschichte: Benennung: "Kümmerniskreuz". Gekreuzigter im Relief, darüber INRI-Schild. Im Querbalken: ANNO 1610 bzw. 1670. Im Sockel die nur noch teilweise lesbare Inschrift:
IOHANNE
[...]
[...] VND
SEIN•H
AVS•FR
AW
CÄCILIA

Das "Kümmerniskreuz"
"Wer an einem Halsübel leidet, pilgert zur Kapelle des heiligen Jodokus bei Langenfeld und ruft die Fürbitte dieses vom Volk Jost genannten Heiligen an", heißt es in einer älteren Eifeler Volkskunde. Auch Wegekreuze hatten im Volksglauben Heilkraft, und mit ihnen verbanden sich Bräuche, die alle Schattierungen mit fließenden Übergängen von Frömmigkeit und Aberglauben hatten. Tragend war dabei die Vorstellung von ihrer Schutz- und Abwehrkraft.
So machten schwangere Frauen aus dem Umkreis von Mendig vor der Entbindung Bittgänge zu einem Kruzifix von 1670, das heute bei der Obermendiger Kirche St. Genovefa steht (früher am Weg nach Thür). Wenn nach der Geburt ihr Kind dann an "Grind", Milchschorf, erkrankte, gingen die Mütter wieder zu dem Kreuz, beteten und opferten dort Naturalien, deren Gewicht dem des Säuglings entsprach. Dieses Kreuz wird von den Mendigern "Kümmerniskreuz" genannt, wohl nach der heiligen Kümmernis, einer Volksheiligen. Sie war, so die seit dem 15.Jahrhundert bekannte Legende, Tochter eines heidnischen portugiesischen Königs, glaubte an Christus und hatte deshalb Jungfräulichkeit gelobt, als der Vater sie mit einem heidnischen Prinzen zu vermählen wünschte. Um den Prinzen abzuschrecken, bat sie Gott um Entstellung, und es wuchs ihr ein Bart. In seinem Zorn darüber ließ der Vater sie kreuzigen. Das Spiel eines an ihrem Kreuz vorbeiziehenden Geigers tröstete die Königstochter noch, und sie warf ihm zum Dank einen ihrer goldenen Schuhe zu. Diese Legende entstand wahrscheinlich aus nicht mehr verstandenen Nachbildern eines im Mittelalter verehrten Kruzifix-Typs (Volto Santo), der Christus am Kreuz mit einer gegürteten Ärmeltunika bekleidet zeigt. Dieses kleidähnliche Gewand führte dann zu dem Mißverständnis, Christus sei die bärtige heilige Kümmernis. Nun ist Christus an dem Obermendiger Kruzifix nur mit einem schmalen Lendentuch angetan, aber sein Kopf ohne Dornenkrone und mit langer, weiblich wirkender Haartracht und dem Vollbart mag zu der Verwechslung geführt haben. Auch seine Haltung - Christus steht auf einer Fußstütze - entspricht anderen Kümmernisdarstellungen. (Lehmenn-Brauns 1986)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, Abb.377
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.156
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XIX) / OT von Mendig


Perspektive
Foto: Ache (2012)

die andere Seite
Foto: Ache (2012)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material:76:44:10 / Basaltlava

Geschichte:

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XX) / OT von Mendig


Blick zum Standort
Foto: Ache (2012)

Perspektive
Foto: Ache (2012)

Unterteil
Foto: Ache (2012)

Oberteil
Foto: Ache (2012)

Abbildung bei
Lehmann-Brauns
(1986)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material: 240:70:16 / Basaltlava

Geschichte: Am Oberteil das Relief des Gekreuzigten, darüber INRI-Schild. Im etwas breiteren Sockel ein wappenartiges Relief. Darunter die Inschrift:
AŌ 1653
GOTART
KOLB•S•
HAVS•F•
GENEVA

Sage:

Quellen und Literatur:
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.98
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XXI) / OT von Mendig


die andere Seite
Foto: Ache (2012)

Perspektive
Foto: Ache (2012)

Abbildung bei
Lehmann-Brauns
(1986)

Abbildungen bei
Müller-Veltin
(1980)

Rekonstruktion
nach F. Hörter sen
veröffentlicht bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS:

Standort: Kirche St. Genovefa in der "Fallerstraße".

Größe / Material:

Geschichte: Drei der reichlich 500 Jahre alten Beligen-Mäler befinden sich jetzt nahe beieinander in Obermendig, eine Kopie des vierten, des Golokreuzes, markiert wie früher bei Thür an der heutigen Bundesstraße 256 den Prozessionsweg nach Fraukirch. Zerstörung und Diebstahl haben sie in unserem Jahrhundert nicht verschont. Vor den seitlichen Eingangstüren der St.-Genovefa-Kirche, die sich seit dem Jahr 1200 auf ihrem erhabenen Platz mit Aussicht ins freie Land behauptet, steht unter einer Buche nur noch ein Fragment des ersten Beligen-Males von 1461: ein konisch zulaufender Sockel, darauf ein Bruchstück des Schaftes, der Nischenkopf fehlt. Nach dem Ersten Weltkrieg wurde diese Stiftung des Clais Beligen so übel zugerichtet. Sein Name steht monumental in erhabenen gotischen Minuskeln, den damals gängigen Schriftzeichen, auf der linken Seitenfläche des Schaftes: "CLAIS BEILGEN." Diese Schreibart ist kein Versehen des Steinmetzen. Eine verbindliche Orthographie gab es noch nicht, ebensowenig wie Schulpflicht. Variationen der Namensschreibung waren daher noch bis ins 16.Jahrhundert üblich. So nennt sich Stifter Clais im folgenden Jahr auf seinem Genovefa-Kreuz Beligen und auf dem Golokreuz 1472 Belien.
Auf der Vorderseite des Schaftstumpfes ist die Botschaft an den Vorübergehenden bewahrt: DIR SPRICHT GOT DER HERE, O SUNDER SICH ( = SIEH) AN DIE WONDEN MIN, WANNE SI DI PORTEN DES HEMELS. MCCCCLXI (1461). Diese Lesung der eingeschlagenen Inschrift ist wegen fehlender Expertise nicht endgültig. Sie läßt aber Mahnung und Verkündigung klar erkennen: der sündige Mensch wird zur Betrachtung der Wunden des Gekreuzigten und damit, unausgesprochen, zur Buße aufgefordert, und ihm werden dadurch die Pforten des Himmels, die Erlösung, verheißen. Der Hinweis auf die Wunden Christi im Jahr 1461 ist Zeugnis für die Verehrung der "hochheiligen fünf Wunden" im damaligen Volksglauben. Von der mittelalterlichen Leidensmystik ausgehend, fand sie Eingang in die Andachtsliteratur, die Stundenbücher des 15.Jahrhunderts und erreichte damit breite Wirkung. Die Verherrlichung der fünf Wunden - das Gebet zu ihnen führte im Volksglauben zur Gewinnung der ewigen Seligkeit - war im Rheinland, dem Kölner Raum und damit auch in der Eifel am intensivsten in ganz Deutschland. Sie steigerte sich noch im 17. und 18.Jahrhundert, als in diesem Gebiet der Sterbebrauch der "Sieben Fußfälle" sein Zentrum hatte. Denn man betete bei jedem Fußfall, einem Kreuz oder Bildstock im Freien, zu den fünf Wunden. Sie erschienen schließlich auch bildlich an abgehackten Händen, Füßen und dem Herzen, also losgelöst vom Körper, auf einigen Basaltlavakreuzen. Im Bonner Raum zeugen etliche Prozessionskreuze (aus Trachyt) an Wegen von der Vorliebe für solche Darstellungen, die man auch "Herrgottsklein" nennt. So kann das erste Beligenmal über seine Zeit hinaus als frühes Monument für die jahrhundertelange Verehrung der fünf Wunden im Rheinland gelten. Ursprünglicher Standort dieses Schöpflöffels, von dem also nur noch ein Teil vorhanden ist, war der Ortsausgang von Obermendig an der Staße nach Mayen. Hier sollte seine ihm zugeschriebene Schutz- und Abwehrkraft gegen drohende Gefahr aller Art helfen. Die eingeritzten Stabkreuze auf den drei Sockelseiten und ein großes erhabenes Kreuz mit Rauten an den Balkenenden auf der rechten Schaftseite galten der Erhöhung der Schutzwirkung des Males. Das einfache lateinische Kreuz mit seinem nach unten verlängerten senkrechten Balken wurde für solchen Zweck selten verwendet, häufiger seine mit Symbolen erweiterten Formen, von denen man sich zusätzliche dämonenschreckende Macht versprach: Rauten, Lilienblätter oder ein Stab, der als Baum des Lebens aus dem Paradies gedeutet wird. Auch dem Kreuz mit konisch zulaufenden Balkenenden schrieb man besondere Abwehrkraft zu. (Lehmann-Brauns 1986)

Die ältesten inschriftlichen Zeugnisse auf Basaltlava-Kreuzen oder Nischensteinen christlicher Zeit finden sich 1461 bis 1473 auf den vier Malern des Stifters Clais Beligen (u.ä.), denen ein besonderes Kapitel gewidmet ist. Zur Wiedergabe der Inschriften in gotischer Minuskel ist anzumerken, daß auch hier - und zwar zugunsten eines besseren Lesebildes - ausgelassene Buchstaben, für deren Auslassung ein betreffendes Zeichen steht, ohne Kennzeichnung eingesetzt werden; einen Vergleich mit der Originalinschrift erlauben ja weitgehend die Abbildungen. Es sei aber betont, daß an manchen Stellen, besonders bei den Inschriften 3 und 5, die wiedergegebene Lesung noch Versuch ist. Eine philologische Untersuchung dieser Inschriften liegt noch nicht vor, möchte allerdings durch diese Publikation angeregt werden. Beachtenswert wäre dabei auch die Frage nach den Texttraditionen und dem Einfluß der landschaftlichen Sprache auf die Schreibung.
In der folgenden Inschrift werden, um den Vergleich mit der Abbildung zu erleichtern, ausnahmsweise die Zeilen gekennzeichnet.
3. DIR SPRICHT G/OT DER HERE, O SUN/DER
SICH AN DI WON
/DEN MIN, WANNE SI DI /
PORTEN DES HEMELS. - MCCCCLXI (1461).
Auf der rechten Seite CLAIS BEILGEN.
Vielleicht, ja mit einiger Wahrscheinlichkeit, war, wie bei den drei anderen Stücken, auch der Rand um die Nische beschriftet. Während diese Inschrift noch vertieft eingehauen ist, sind die weiteren drei dieser Gruppe, die folgende schon ein Jahr später, erhaben herausgearbeitet [...]. (Müller-Veltin 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.146 u.Abb.142-145
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.66-68
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012) / Barbara und Gert Künzl, Bürgel



Obermendig (XXII) / OT von Mendig


Blick zum Standort
Foto: Ache (2012)

Abbildungen bei
Lehmann-Brauns
(1986)

Abbildung bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS:

Standort: Eingemauert in Haus "Fallerstraße 28".

Größe / Material:

Geschichte: Beligenmal von 1473. Der Nischenkopf ist bekrönt von einem Antonius-Stabkreuz an dem Glocken hängen.

Mit dem vierten Beligenmal, dem von 1473, ist etwas Seltsames geschehen im vorigen Jahrhundert. Dort, wo es immer gestanden hatte, am Ortsende und Prozessionsweg nach Fraukirch, nahe bei St. Genovefa, heute Fallerstraße, wurde es in ein Häuschen vermauert. Seitdem bietet sich dem Vorübergehenden nur noch die Front des Nischenkopfes zur Betrachtung dar. Es galt und gilt als gotteslästerlicher Frevel, der sich zu Lebzeiten rächt, ein Kreuz oder einen Schöpflöffel zu versetzen. Dieses Tabu wurde hier deutlich sichtbar respektiert. Als das kleine, drei Meter breite Haus entstand, ließ man den Schöpflöffel unverrückt und baute um ihn herum. Auf halber Höhe, direkt neben ihm, liegt ein Fenster. Wissenschaftler kamen, klopften am Putz, um den Schall eines möglicherweise verborgenen, zugemauerten Schaftes herauszuhören. Seine Inschrift und Gestaltung wären für die Forschung interessant. Man vermutet, daß man auf "CLAIS B." stoßen würde, denn sein Name kommt auf der sichtbaren Inschrift nicht vor. Wie buchstabierte er sich wohl diesmal? Die Hausbesitzerin, eine ältere Obermendigerin, lehnt eine Freilegung strikt ab: "Lassen Sie's ruhig so stehen, ich kenne es nicht anders von klein auf", wehrte sie in einem Eifeler Platt ab, das Auswärtige erst nach dreimaligem Nachfragen verstehen, und auch: "Dann tät's mir nicht mehr sicher sein!" Bei der Neuverputzung des Hauses im Herbst 1985 wurden Wissenschaftler zur Begutachtung der bewußten Stelle nicht hinzugezogen. Die Frage nach einem vermauerten Schaft bleibt weiter Geheimnis. Was von diesem Beligenmal an der Hausfassade noch zu sehen ist, wirkt vergleichsweise imposant. Es scheint, der Künstler arbeitete sich von Mal zu Mal freier. Der Nischenkopf, größer als die anderen, zeigt eine quadratische Nischenaussparung. Ihr oberer, girlandenartig geschwungener Rand verbreitert sich zu einer giebelförmigen Stirnfläche und wird von einem Antoniter-Stabkreuz mit Glocken gekrönt. Monumentale Minuskeln bilden auf der Stirnfläche das Wort IHESUS. Rechts und links davon erscheinen wie auf dem Genovefa-Kreuz die Symbole Wagenrad und Mühlstein. Kleiner geschrieben folgen auf den Seitenstreifen: O S. MARIA und S. ANTONIU(s) und dreizeilig unter der Nische: DATUM ANNO DOMINI MCCCCLXXIII (1473) IN DEM MEIE (Mai). Wieder haben die schönen Schriftzeichen dekorativen Charakter. Die Namen Jesu, Marias und des heiligen Antonius stehen zur Anrufung der ihnen zugeschriebenen Schutz- und Abwehrkraft. Mit dem heiligen Antonius ist hier der Einsiedler gemeint. Er beschützt, so der Volksglaube, Haustiere, besonders Schweine und hilft gegen Seuchen und Pest. Auf diesem Mal ist er doppelt "genannt", einmal mit Namen und dann durch die Darstellung des Antoniterkreuzes, das dem Buchstaben T gleicht. Heute verbirgt sich in dem Nischenkopf hinter einem weißgestrichenen Gitter eine grell bemalte Holzplastik, die angeblich "mindestens 300 Jahre alt" sein soll. "Das ist der Antonius von der Sau," erklärte die Hausbesitzerin, "als er predigte, liefen alle davon, nur ein Schwein blieb bei ihm." Wer genau hinsieht, erkennt am Rocksaum des Heiligen etwas rundes helles Vierbeiniges. Der Sohn hat den Heiligen unlängst übermalen lassen, "damit er aussehen soll". Ein großes Schloß am Gitter behütet seine Existenz, denn er war schon einmal gestohlen worden. Viele wollten ihn ihr abkaufen, erzählt die Besitzerin, "aber meine Mutter tat sich im Grab rumdrehen, wenn ich den Antonius tat verkaufen wollen." Im Ritus der von Obermendig ausgehenden theophorischen Prozessionen zur Fraukirch wurde auf dem Rückweg an vier Stationen der sakramentale Segen gegeben. Nach dem Standort der Beligenmäler, die diesem Kult dienen sollten, umschritt man dabei, wie auch andernorts üblich, das Dorf. Die erste Station war demnach das Golokreuz, die zweite der Schöpflöffel von 1461 an der Dorfpforte und Straße in Richtung Mayen, dann erreichte die Prozession das Genovefa-Kreuz am Dorfausgang in Richtung Bell und Andernach. Zum Schluß hielt man an dem jetzt eingemauerten Mal nahe der Kirche. (Lehmann-Brauns 1986)

Nach diesem am Weg zur Fraukirch stehenden Mal finden wir das letzte Stück dieser Reihe, noch nicht ein Jahr jünger, wieder in Obermendig selbst. Von ihm kann nur noch die Frontseite des Nischenkopfes mit den Worten
6.     I H E S U S.
Rechts O S.MARIA
links S.ANTONIU(s).
DATUM ANNO DOMINI
M°CCCC°LXXIII
(1473) IN DEM MEIE.
untersucht werden, während die anderen Seiten - und wahrscheinlich auch der gesamte Schaft - eingemauert sind.
Wie die Beligen-Mäler selbst, so stehen auch deren Inschriften nicht am Anfang einer von da an kontinuierlichen Reihe. Über die wenigen zwischenzeitlich erscheinenden Beschriftungen hinaus finden wir erst seit 1590 - von da an aber ohne Bruch bis in die Gegenwart, wenn auch nicht gleichbleibend zahlreich - einen breiten Bestand tradierter Inschriftformen (und Formeln), von denen anschließend eine meist repräsentative Auswahl mitgeteilt wird. [...] (Müller-Veltin 1980)

Sage:

Quellen und Literatur:
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.147 u.Abb.153
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.76-78
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Fotos von Juni 2012)



Obermendig (XXIII) / OT von Mendig

GPS:

Standort: Eingemauert in Gartenmauer gegenüber "Fallerstraße 11".

Größe / Material:

Geschichte:

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Hirschberg (Foto von Juni 2012)



Obermendig (XXIV) / OT von Mendig




Abbildungen bei
Müller-Veltin
(1980)

GPS:

Standort: Im Inneren der Kirche.

Größe / Material: 209:61:43 / Basaltlava

Geschichte: Benennung: "Genovefakreuz". Abmessungen: 209cm x maximal 61cm x maximal 43cm, hinten oben ein aufgesetztes Steinkreuz mit den Maßen 78x27x15cm, der Schaft (unterhalb des Tabernakels) mißt allein 134x47cm (oben), 31cm (unten) x 36cm (oben), 29cm (unten), die Nische mißt 50x32x28cm. Das Denkmal ist auf einem achteckigen Sockelstein von 32cm Höhe und 110cm Durchmesser befestigt. An der vorderen senkrechten Seite ist ein modernes Metallschild angebracht mit dem Text SANCTA / GENOVEFA / VIRGO PARISIENSIS / OBER-MENDIGENSIUM / PATRONA (d.h. heilige Genovefa, Pariser Jungfrau, Schutzherrin von Obermendig). Der Stein wird "Schöpflöffel" genannt. Über den Stifter Clais Beligen wird viel spekuliert, aber über ihn ist nichts bekannt, außer daß er auch das Golokreuz gestiftet hat.
Um den Nischenrand sind die Buchstaben i h e s u s angeordnet, der Unterrand trägt die römische Zahl mcccclxii (=1462), darunter steht die Inschrift:
o sundischer mensch
sich an wat hait
ihesu geleden ind sin moder maria
Darunter sind nebeneinander ein achtspeichiges Rad und rechts ein Mühlstein im Relief dargestellt, beide mit 14,5cm Durchmesser. Darunter nennen zwei Zeilen einer größeren Schrift clais / beliger, den frommen Stifter des Steinmales. Noch weiter unten kommt dann noch der Umriss eines Vortragekreuzes 50x30cm. - Alle Schriftzeichen sind Kleinbuchstaben in Frakturschrift.
Die linke Tabernakelseite zeigt ein erhabenes, schmalbalkiges Kreuz, dem an allen vier Enden jeweils 3 linsenförmige Gebilde kleeblattförmig anhaften. Seine Maße sind 41x37cm. Daneben links oben ist noch eine menschliche Hand dargestellt. Am Schaft darunter ist s.genofeva eingemeißelt.
An der rechten Tabernakelseite fehlt die Hand, und das Kreuz sieht ist etwas anders aus. Der senkrechte Balken endet unten in einem breiteren und hohen Fuß. Und die kleeblattartigen übrigen Balkenenden werden nicht von Linsen sondern von Rhomben gebildet. Weiter unten am Schaft die Inschrift s.lavrencvs.
Um 1920 stand der Stein am Ortsausgang in Richtung Andernach, Niedermendig und Bell. Von dort holte man es dereinst weg und stellte ihn an der Kirche auf. 1977 brachte man ihn schließlich ins Innere der Kirche. Dabei bekam das Tabernakel den kleinen Metallschrein mit Reliquien der heiligen Genovefa und die metallene Gittertür.

Sage:

Quellen und Literatur:
Hörter, F., in: Mittlgn. d. Rhein. Ver. f. Denkmalspflege u. Heimatschutz, Bd.15, 1921, Heft 2/3 m.Abb.
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.52-65, Abb.146-148
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.69-73, S.188-189, Abb.S.70
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 6.07.2012)



Obermendig (XXV) / OT von Mendig

GPS:

Standort: Im NW-Winkel der Einmündung der Straße "Auf Schruf" in die "Fallerstraße", an der Böschung, zusammen mit einem modernen Gedenkkreuz von 1996.

Größe / Material: 132:45:12-17 / Basaltlava

Geschichte: Im Querholm die Buchstaben IHS, das H davon in einem erhabenen Herzen, das von einem Balkenkreuz gekrönt ist. Im Herzen noch die 3 Nägel, unter dem H-Balken angeordnet. Unter dem Herzen die folgende Inschrift, mit weißer Farbe nachgemalt
GOTT
ALLEIN
DIE•
EHR•
1697
PHlLIPVS
BVESCH
•VND•S.•
H•F•CAT
ARINA•
V•OBER
[...] (MENDIG?)
Das Steinkreuz besteht aus zwei Steinen, die in 58cm Höhe zusammengefügt sind.

Sage:

Quellen und Literatur:
Hörter, F., in: Mittlgn. d. Rhein. Ver. f. Denkmalspflege u. Heimatschutz, Bd.15, 1921, Heft 2/3 m.Abb.
Müller-Veltin, Kurt - Mittelrheinische Steinkreuze aus Basaltlava, 1980, S.52-65, Abb.146-148
Lehmann-Brauns, Elke - Himmel, Hölle, Pest und Wölfe: Basaltlava-Kreuze der Eifel, 1986, S.69-73, S.188-189, Abb.S.70
recherchiert und bebildert von Gernot Werner, Balgstädt (Foto vom 6.07.2012)



Obermendig (XXVI) / OT von Mendig

GPS:

Standort: Straße "Zum Elisabethbrunnen", am Abzweig eines Feldwegs in Richtung Kottenheim.

Größe / Material: Basaltlava

Geschichte: Das Steinkreuz steckt in einem Sockelstein (Mühlstein), die Inschrift nimmt die gesamte Fläche ein und könnte sich im nicht einsehbaren Schaftende fortsetzen:
AD 1646
HAT IN
GOTES EHR
ANTHONES
MEURER SEIN
HAUS
FRAW
ANNA
SCHLE
BERG
D CLM
Vor dem Steinkreuz, auf dem Sockelstein: Licht- und Blumenopfer.

Sage:

Quellen und Literatur:
recherchiert und bebildert von Guido Walter (Foto von Juni 2016)

Sühnekreuze & Mordsteine