Deutschland Sachsen Lkr. Kamenz

Ralbitz (I) / OT von Ralbitz-Rosenthal


Zustand 2010
Foto: Nagel

Abbildung bei
Müller / Quietzsch
(1977)

Abbildung bei
Kuhfahl (1928)

Abbildung bei
Naumann (1909)

PLZ: 01920

GPS: N 51° 18.140', O 14° 14.837'

Standort: Östlich der Kirche an der Straße nach Cunnewitz. Vor dem Gasthaus auf Wegedreieck.

Größe / Material: 104:43:14 / Granit

Geschichte: Im nördlichen Ortsteil, östlich der Kirche, an der Straße nach Cunnewitz, südlich vor dem Gasthaus, auf dem Platz, der von einem Wegedreieck gebildet wird, 12m östlich vom Friedhofseingang, neben einem Kruzifix.
Arme nur schwach, oberer Schaft zur Kreuzung zu stark verjüngend; Kopf verstümmelt, Schaft von der Mittelhöhe nach unten gerade, Eindruck plattenartig, Kanten gerundet. SO-Seite, beginnend auf dem Schaft unterhalb der Arme, eingeritzt im Umriß: Dolch oder Schwert. Höhe: SO-Seite 98cm, NW-Seite 97cm, Breite: 43cm, Stärke: 14cm. Granit. Kuhfahl (1928): Sandstein.
Kopf durch alte Abschläge nur noch Stummel; allgemeine oberflächliche Verwitterung; im Schaftteil Riß. Eingezwängt zwischen Telefonmast und Zäunchen um das moderne Kruzifix. (Müller / Quietzsch 1977)

   Mitten auf dem Dorfplatz zu Ralbitz ist ein schön ausgeführtes, jetzt teilweise sehr verwittertes Kreuz errichtet. Gut erkennbar ist das eingegrabene Schwert. (Naumann 1909)

Sage:

Quellen und Literatur:
Naumann, Johanna - Steinkreuze und Kreuzsteine von Bautzen und Umgegend, 1909, S.19
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die Mordkreuze in Sachsen, in: Dresdner Anzeiger, 182.Jg., Nr.96, Sonntagsbeilage Nr.14 vom 7. April 1912, S.57-60
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.206, S.105, 154
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.221
Kubasch, H. - Heimatbuch Kreis Kamenz. Ein Wegbereiter für Heimatkenntnis und Heimatgestaltung, 1954, S.103
Müller / Quietzsch - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen, Inventar Bezirk Dresden, 1977, S.217-218, Nr.137
recherchiert und bebildert von Robert Ache, Cottbus (Foto von 2005)
Ergänzungen von Frank Nagel, Dresden (Foto vom 12.6.2010)



Ralbitz (II) / OT von Ralbitz-Rosenthal


Detail Kopfstück

Abbildung bei
Dietze (1997)

GPS:

Standort: Einige Meter rechts vom Haupteingang der Kirche in Ralbitz.

Größe / Material: Granit / Sandstein

Geschichte: Vor dem Bildstock: Blumenopfer.

Achteckige Granitsäule mit dem Sandsteinabguß eines gotischen Kopfstückes, in dem sich zwei Bildnischen befinden. Christus am Kreuz mit Maria und Johannes; auf der gegenüberliegenden Seite: Pietá; darunter je ein unkenntliches Wappen.
In der Nische mit der Pietá: 1520 und Steinmetzzeichen. Es handelt sich um eine Kopie der Martersäule von Milstrich. Im Dezember 2001 wurde das originale Kopfstück abgenommen, vor Ostern 2002 die Kopie aufgestellt. (Eichler 2003)

Direkt neben der Kirche. Achteckiger Schaft (nicht der Originalschaft), Sandsteintabernakel mit zwei gegenüberliegenden Reliefs. Dach baldachinartig geschwungen, Tabernakel stark verwittert.
Dargestellte Heilige: Christus am Kreuz und gegenüber Pieta mit Steinmetzzeichen:
Inschriften am Tabernakel bei oder unter den Reliefs: Neben dem Steinmetzzeichen die Jahreszahl 1520.
Wahrscheinlich ältester Bildstock der Region. Früherer Standort in Milstrich (Jitro) Kr. Kamenz. Die Bestrebungen der für Milstrich zuständigen Gemeindeverwaltung gehen dahin, den Bildstock wieder am ursprünglichen Standort aufzustellen und der Gemeinde Ralbitz dafür eine Kopie zur Verfügung zu stellen. Das Steinmetzzeichen stammt von Wulff Rotisch (auch Wulff Hradisch), Meister der Kirchenbauhütte der Klosterkirche St. Anna in Kamenz. Der Kopf der Säule wurde von Ralbitzer Bürgern gerettet, als der Bildstock in Milstrich umgefahren worden war. (Dietze 1997)

Sage:

Quellen und Literatur:
Gurlitt, Cornelius - Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen, Bd.35: Kamenz (Land), 1912, S.220f
Dietze, Gernot - Bildstöcke in der katholisch-sorbischen Region der Oberlausitz und angrenzender Gebiete, Kamenz 1997, Nr.35, S.20-21
Eichler, Ulrich - Marter und Bildstock. Betsäulen in Sachsen, 2003, S.74, Nr.115
recherchiert und bebildert von Dörte Bleul, Lauchhammer



Ralbitz (III) / OT von Ralbitz-Rosenthal


Oberteil d. Säule
Abbildung bei
Dietze (1997)

GPS:

Standort: Auf dem Dorfplatz.

Größe / Material: Granit

Geschichte: Benennungen: "Auferstehungssäule", "Dreifaltigkeitssäule". Toskanische Säule von Granit auf abgestuftem Sockel. Auf dem Säulenkopf mit vier Bildreliefs die Figur des auferstandenen Christus.
Bilder und Ikonographie im Aufsatz: Ostseite: Maria Magdalena; Südseite: Bonifatius; Westseite: Sebastian; Nordseite: Michael.
Inschriften am Aufsatz: Ostseite: S Magdalena; Südseite: S Bonifacius; Westseite: S Sebastian; Nordseite: S Michael.
Inschriften am Schaft oder am Sockel: Ostseite: 1429 [Erinnerung an die Zerstörung der Kirche, die an dieser Stelle gestanden haben soll, durch die Hussiten]; Nordseite: 1752. Am Säulenschaft befand sich Weinlaubbemalung, die heute leider nicht mehr zu sehen ist. Gurlitt (1912) nennt die heute verschwundene Inschrift: Renovirt / von der / Gemeinde / Ralbitz / im Jahre / 1863.
Die Säule wurde 1945 durch Kriegseinwirkungen stark beschädigt und nach dem Krieg zunächst ohne Figur wieder aufgestellt. Die ursprüngliche Christusfigur ist verlorengegangen, die jetzige der ursprünglichen nachempfunden, restauriert 1993. (Eichler 2003)

Mitten auf dem Dorfanger. Toskanischer Säulenschaft auf rechteckigem abgestuften Sockel. Am Tabernakel vier Heiligenbilder, an der Spitze die Figur des auferstandenen Christus.
Dargestellte Heilige: Ostseite: Maria Magdalena; Südseite: St. Bonifatius; Westseite: St. Sebastian; Nordseite: St. Michael.
Inschriften am Tabernakel bei oder unter den Reliefs: Ostseite: S. Magdalena; Südseite: S. Bonifacius; Westseite: S. Sebastian; Nordseite: S. Michael.
Inschriften am Schaft oder am Sockel: Ostseite: 1492 (Zur Erinnerung an die in diesem Jahr von den Hussiten zerstörte erste Kirche). Am Schaft Reste einer alten Weinlaubbemalung.
Benennung: Auferstehungssäule.
Die Säule soll an der Stelle stehen, wo sich der Altar der ersten Kirche befand. Die ursprüngliche Christusfigur ist verlorengegangen, die jetzige der originalen nachempfunden. Restauriert 1993. (Dietze 1997)

Sage:

Quellen und Literatur:
Gurlitt, Cornelius - Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches Sachsen, Bd.35: Kamenz (Land), 1912, S.293
Rječka, M. -Spodźiwne pomniki w katolskich Serbach [Besondere Denkmäler im katholischen Sorbenland], in: Krajan. Katolska protyka za Hornju Łužicu, Budyšin, 70.lĕtnik, 1937, Nr.26
Kubasch, H. - Heimatbuch Kreis Kamenz. Ein Wegbereiter für Heimatkenntnis und Heimatgestaltung, 1954, S.103
Kokla, M. - Swjate křiže w serbskim kraju [Heilige Kreuze im sorbischen Gebiet], in: Katolski Posoł [Katholischer Bote] 16.-26. Folge, 1966, S.87
Dietze, Gernot - Bildstöcke in der katholisch-sorbischen Region der Oberlausitz und angrenzender Gebiete, Kamenz 1997, Nr.36, S.21
Eichler, Ulrich - Marter und Bildstock. Betsäulen in Sachsen, 2003, S.74, Nr.116
aktuelle Aufnahme von Gernot Dietze, Kamenz (Foto von 1997)


Sühnekreuze & Mordsteine