Deutschland Thüringen Saale-Holzland-Kreis

Silbitz


Zustand 2013
Foto: Baltes

Blick zum Standort
Foto: Baltes (2013)

Abbildung bei
Störzner / Möbes
(1988)

PLZ: 07613

GPS:

Standort: Im nordöstlichen Ortsteil, südwestlich gegenüber dem Friedhof, unmittelbar in der spitzwinkligen Gartenzaunecke ("Gießerweg").

Größe / Material: 52:23:20 / Sandstein

Geschichte: Im März 2013 wurde der Steinkreuzrest von mehreren Nutzern am Standort nicht vorgefunden. Der ehrenamtliche Bodendenkmalpfleger wurde informiert und konnte Entwarnung geben. Das Objekt war lediglich durch Bewuchs überwuchert und deshalb nicht mehr sichtbar. (Baltes 05/2013)

Steinkreuz-Rest.(?) Im nö. Teil des Ortes, sw. gegenüber dem Friedhof, unmittelbar an der spitzwinkligen, s. Gartenzaunecke des Grundstücks Nr.19.
Benennung: Gerichtsstein.
Rest (Stumpf) eines Steinkreuz-Schaftes oder Längsbalken eines Steinkreuzes. Nach unten verbreitert. Scheitel gerundet.
H 52; Br 17-26; St 17cm. Sandstein.
S-Seite eingeritzt: E / HE / HNI (?).
In der Mitte des Scheitels: Ein kreisrundes Näpfchen. Nachträglich als Wegweiserstein benutzt. Von einer durch Tunmann (1932/33) mitgeteilten Beschriftung "Feldweg" ist nichts mehr erkennbar.
Alt verstümmelt. Inschriftenreste durch fortschreitende Verwitterung kaum mehr erkennbar.
An dem Stein, der nach örtlicher Überlieferung ein Steinkreuz gewesen ist, soll früher Gericht gehalten worden sein (Schulz 1959, nach alter mündlicher Überlieferung).
Bei dem von Deubler / Künstler / Ost (1978) erwähnten zweiten Stein dürfte es sich um einen alten Grenzstein handeln, der als Prellstein Aufstellung gefunden hat. (Störzner / Möbes 1988)

An einer Gartenzaunecke vor dem Friedhof zu Silbitz steht ein verwitterter Stein, an dem die Buchstaben E und NH zu erkennen sind. Man denkt an den Rest eines Steinkreuzes, dem beide Arme abgeschlagen worden sind. Davor steht ein weiterer Stein, 26x27x17cm groß, mit tiefer Längsrille. (Deubler / Künstler / Ost 1977)

414. Silbitz, zw. Gottesacker u. Schafstall. Wegweiser. Lat. 66x16x16. Sandstein. (Köber 1960)

119. Silbitz, Kr. Zeitz. Am Ortsausgang in der Nähe des Friedhofes im Winkel zwischen den Wegen nach Tauchlitz und Koßweda. Steinpfeiler, der im Ort als Sühnekreuz bezeichnet wird. 14.Jahrh.? 75:29:21. Sandstein. (Saal 1952)

Sage:

Quellen und Literatur:
Alberti, R. - Was bedeuten die sog. Schwedensteine?, in: Unser Vogtland, Monatsschrift für Landsleute in der Heimat und Fremde, hrgg. von Gottfried Doehler, Erster Band, 1895, S.268-272
Tunmann E. - Einiges über die Steinkreuze in unserer engeren Heimat, in: Heimat-Blätter, Hrsg. vom Bund Heimatschutz Landesverein Reuß, Gera 1932/33, S.16
Saal, Walter - Verzeichnis der Steinkreuze des Landes Sachsen-Anhalt, Teil I, in: Jahresschrift für mitteldeutsche Vorgeschichte 36, 1952, S.159, Nr.119
Köber, Heinz - Die alten Steinkreuze und Sühnesteine Thüringens, 1960, S.63, Nr.414
Deubler / Künstler / Ost - Steinerne Flurdenkmale in Ostthüringen, 1978, S.23
Störzner / Möbes - Steinkreuze in Thüringen: Katalog der Bezirke Gera und Suhl, 1988, Nr.12 (Gera)
recherchiert und bebildert von Hans-Ulrich Gembusch, Uhlstädt-Kirchhasel (Foto von 2005)
Ergänzungen von Helmut Zehl, Freital und Ulrich Baltes, Suhl (Fotos vom 20.05.2013)


Sühnekreuze & Mordsteine