Vítkov / Wittingreith (I / II)
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Vítkov / Wittingreith I Vítkov / Wittingreith II

Blick zum Standort

Skizze bei
Wilhelm (1899)

PLZ:

GPS: siehe Einzelbeschreibungen

Standort: Beide Stelen stehen heute in der Ortsmitte links (östlich) der Straße 198 nach Tachau unter einer Eiche.

Geschichte: Benennung: "Hussitensteine / - kreuze". Ursprünglich standen die beiden Stelen etwa 100m vom heutigen Standort entfernt in Richtung Tachau und wurden im Jahre 1990 verlegt.

228 Vítkov (Wittingreith) Die Kreuzsteine oder vielmehr kreisrunden Stelen aus Vítkov sind in ihrer Art außergewöhnlich und haben eine recht reichhaltige Geschichte. Der Grund für ihre Errichtung ist nicht bekannt. Früher standen sie nebeneinander am südlichen Rande des Dorfes am Rande des Weges, der aus dem Osten nach Vítkov führte. Wahrscheinlich wurden sie während der Umgestaltung der Grundstücke während des 19.Jahrhunderts hierher verlegt. Wilhelm beschreibt im Jahre 1900 beide Stelen zusammen und führt aus, dass sie am Eingang des Dorfes stehen. Eine einseitige Abbildung der Kreuze liefert noch einmal im Jahre 1899: Wilhelm, Tab.III, Nr.42 und 43. Die außergewöhnliche Form der Monolithen wurde bereits im Jahr 1974 bei der Aufstellung der Denkmalsschutzliste dieser Region berücksichtigt. Im Jahr 1984, als ich sie das erste Mal sah, war es notwendig, sie aus dem undurchdringlichen Dickicht, von dem sie umgeben waren, buchstäblich herauszuschneiden. Anwohner bezeichnen diese Stelen als Hussitenkreuze. Nach der Veröffentlichung ihrer Beschreibung im Bericht des Bezirksmuseums in Tachau wurden gerade diese Monolithen die am meisten besuchten. Im Jahr 1990 wurden die zwei Stelen ausgegraben und gestohlen. Zum Glück gelang es, sie wieder zu finden und sie wurden an ihrem jetzigen Standort (die Mitte des Platzes auf der rechten Seite der Straße unter der Eiche), wo sie gut gesehen werden können, aufgestellt. An der Rettungsaktion haben Fans aus der Tschechischen Republik und Deutschland teilgenommen [...]
Im Jahr 1990 wurden die zwei Gedenksteine in das Verzeichnis der unbeweglichen Kulturdenkmäler aufgenommen. (Procházka 2008)

408) Wittingreith: Zwei Steinkreuze beim Ortseingang, rechts, im Straßengraben. II.: Totenkopf. Siehe: Wilhelm, a.a.O. (Dreyhausen 1940)

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Alte Stein-Kreuze und Kreuz-Steine im nordwestlichen und westlichen Böhmen, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 1899, Heft 5, 2.Teil, S.205, Nr.42 und 43
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.133, Nr.408
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.383, Nr.0173 und 0174
Procházka, Zdenek - Geschichten in Stein geschrieben oder Wanderungen zu den kleinen Steindenkmälern der Landkreise Taus und Tachau, Taus 2008, Nr.228 und 229
recherchiert und bebildert von Paul Basler, Schwarzenbach/Saale (Fotos vom 27.04.2011)



Vítkov / Wittingreith (I)
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Skizze bei
Kamenné kříže (2001)

GPS:

Größe / Material: 63:56:12-14 / Granit?

Geschichte: [...] Beide Denkmäler sind relativ glatt und professionell gefertigt. Der erste zeigt auf der Vorderseite ein gleichseitiges Kreuz von einem Kreis umschlossen. Seine Arme sind auf beiden Seiten verbreitert und deren Mitte gespalten. Die dreieckigen Felder zwischen den Traversen sind leicht gewölbt. Die Basis des runden Kopfs ist leicht verlängert. Auf der Rückseite ist gut zu erkennen eine Axt, gelegen über einem Gerät, ähnlich einer Pflugreute, einem Schaber zur Reinigung der Pflugschar. In den alten Geschichten wurden sowohl Pflugreute als auch Axt oft als tödliche Werkzeug verwendet. Franz Wilhelm sah 1900 in den eben beschriebenen Werkzeugen einen Totenkopf. Daraus folgt, dass die Beschreibungen unserer Vorfahren, den wir andererseits wertvolle Informationen verdanken, mit Vorsicht zu genießen sind. Die Stele weist die Dimensionen 60x54x13cm auf. In der EMA wird der Stein unter der Nr.0173 aufgeführt. (Procházka 2008)

Kreisrunde Stele mit ankerförmigem Kreuz in einem Kreis, als erhabenes Relief. Auf der anderen Seite, ist ein Beilrelief, welches das Objekt kreuzt, das als Keule interpretiert wird, als das Rechtszeichen des Bürgermeisters oder Zepter. Die Einheimischen nennen diese wie auch die benachbarte Stele (Nr.0174) Hussitensteine. Vielleicht, weil in dieser Gegend die hussitischen Truppen vor der Schlacht von Tachau durchzogen [...] (Kamenné kříže 2001)

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Alte Stein-Kreuze und Kreuz-Steine im nordwestlichen und westlichen Böhmen, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 1899, Heft 5, 2.Teil, S.205, Nr.42
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.133, Nr.408
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.383, Nr.0173
Procházka, Zdenek - Geschichten in Stein geschrieben oder Wanderungen zu den kleinen Steindenkmälern der Landkreise Taus und Tachau, Taus 2008, Nr.228



Vítkov / Wittingreith (II)
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Skizze bei
Kamenné kříže (2001)

GPS:

Größe / Material: 57:48:15 / Granit

Geschichte: Beidseitig im Flachrelief: Scheibenkreuz.

229 Vítkov (Wittingreith) Die zweite Stele [aus Granit] befindet sich neben dem eben beschriebenen Monolith und ist etwas anders von der ersten groben Bearbeitung her. Ihr Kopf hat im wesentlichen abgerundete Kanten und die Stele hat einen abgerundeten Fuß. Vorder- und Rückseite zeigen im geschnitzten Relief ein gleichschenkliges Kreuz, umgeben von einem doppelten Kreis. Maße 73x49x15cm. In der EMA unter der Nr.0174 aufgeführt. (Procházka 2008)

Sage:

Quellen und Literatur:
Wilhelm, Franz - Alte Stein-Kreuze und Kreuz-Steine im nordwestlichen und westlichen Böhmen, in: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde 1899, Heft 5, 2.Teil, S.205, Nr.43
Dreyhausen, Dr. Walter von - Die alten Steinkreuze in Böhmen und im Sudetengau, 1940, S.133, Nr.408
Kolektiv Autorů - Kamenné kříže, 2001, S.383, Nr.0174
Procházka, Zdenek - Geschichten in Stein geschrieben oder Wanderungen zu den kleinen Steindenkmälern der Landkreise Taus und Tachau, Taus 2008, Nr.229


Sühnekreuze & Mordsteine