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 Kastl 

Kastl in Bayern
In Rot unter silbernem Schildhaupt, darin zwei mit einem waagrechten roten Steg verbundene Radkreuze, über einem silbernen Schildchen, darin ein blauer Balken, zwei silberne Drachenflügel.
Die mit einem Steg verbundenen Radkreuze im Schildhaupt verweisen auf zwei kunsthistorisch bedeutende Steinplatten im Friedhof von Kastl und im Schloss Wolframshof. Die sogenannten Scheibenkreuzplatten aus dem späten Hochmittelalter weisen dieses Motiv auf und gelten als sehr selten im süddeutschen Raum. Das silberne Schildchen mit blauem Balken erinnert an die Landgrafen von Leuchtenberg, zu deren Einflussbereich das Gebiet um Kastl seit dem Hochmittelalter gehörte. Die beiden Drachenflügel sind Teile des Attributs der Kirchenpatronin Margaretha. Die Pfarrei Kastl wurde 1374 dem Kloster Speinshart inkorporiert. Die Gemeinde führt das Wappen seit 1982.



 Kreuzwertheim 

Kreuzwertheim in Bayern
Das Wappen zeigt in der oberen Hälfte ein markantes steinernes Kreuz mit dem irischen Sonnenkranz. Erstmals "Ort zum heiligen Kreuz" genannt, verdankt der ruhige Ferienort seinen Namen einem Steinkreuz aus dem Jahre 1009, das auf dem kleinen Marktplatz rechts der Durchgangsstraße steht.



 Küllstedt 

Küllstedt in Thüringen
Das Wappen zeigt auf schwarzem Grund drei silberne gestielte Kastanienblätter im Dreipaß, der goldene Bord des Schildes ist mit drei goldenen zur Schildmitte gerichteten stilisierten Sühnekreuzen besteckt.
Die stilisierten goldenen Kreuze verweisen auf die Sühnekreuze in der Ortschaft. Die Kastanienblätter im Dreipaß stehen für den typischen Baumbestand des Ortes und symbolisieren in Kombination mit dem Schild die drei Höfe als Ortskerne, aus denen Küllstedt entstanden ist und deren Verbundenheit innerhalb der Gemeinde. Die Farbgebung gold- schwarz- silber entspricht den Farben des Wappens derer von Küllstedt und nimmt auf das Adelsgeschlecht Bezug, das sich nach der Ortschaft nannte.



 Mossautal 

Mossautal in Hessen
Das Wappen ist durch zwei, das Schildfeld kreuzende Diagonale geviertelt. Im ersten Wappenfeld steht das sogenannte Iroschottenkreuz. Mit der Berücksichtigung des Iroschottenkreuzes als Symbol im Wappen ist dem Kirchspiel Güttersbach mit seinen Filialorten und früher selbständigen politischen Gemeinden Hüttenthal und Hiltersklingen (von 1557 bis 1849 auch Unter-Mossau) Rechnung getragen. Somit ist das Kirchspiel Güttersbach zusammen mit dem Kirchspiel Ober-Mossau durch das Johanniterkreuz im Wappen symbolisch repräsentiert.
Die Wappenfelder zwei und drei ziert je ein sechsstrahliger, auf einem Zacken stehender Stern. Ober- und Unter-Mossau gehörten bis zum Jahre 1806 zum Amt Erbach-Fürstenau und damit zur Grafschaft Erbach. Hiltersklingen, Güttersbach u Hüttenthal gehörte ursprünglich zum pfälzischen Hoheitsbereich. Die kurpfälzische Herrschaft gab die genannten Besitzungen an die Erbacher Schenken bzw. Grafen zu Lehen (Nutzungsrecht). So lassen sich auch die Erbachischen Sterne, die zudem auch dreifach im Kreiswappen anzutreffen sind, für die Ortsteile Hiltersklingen, Güttersbach und Hüttenthai historisch begründen.
Im vierten Feld steht das Johanniter- oder Malteserkreuz symbolisch für das Kirchspiel Mossau. Die Kirche zu Ober-Mossau ist eine Johanniterkirche. Hierher eingepfarrt waren bzw. sind noch heute Ober-Mossau (früher Kirch-Mossau) und Unter-Mossau. Schenk Eberhard soll auf einem Kreuzzug den Johanniter-Orden kennengelernt haben. Auf Ruf eines seiner Nachfolger gründete der Orden spätestens 1252 die Johanniterpfarrei in dem alterbach'schen Dorf Ober-Mossau Diese Schenkung wurde im Jahr 1253 durch Erzbischof Gerhard von Mainz nach einer heute noch vorhandenen Urkunde bestätigt.
Zur gesundheitlichen Betreuung der Pilger im Heiligen Land gründeten die Kreuzritter - der 1 Kreuzzug fand von 1096 bis 1099 statt - daselbst Hospitäler, also Stätten der Krankenpflege. Da man eines der ältesten Spitäler auf dem Boden des Geburtshauses von Johannes dem Täufer vermutete, nannten sich die Gründer "Ritterlicher Orden Sankt Johannis vom Spital zu Jerusalem". So war der Johanniterorden entstanden. Im Jahre 1154 wurde er vom Papst bestätigt.
Die Mitglieder des Johanniter-Ordens nähten sich ein achtspitziges Kreuz aus weißem Leinen auf schwarzes Tuch. Im Feld hingegen trugen die Ritter einen roten Mantel mit weißem Kreuz. Vermutlich versinnbildlicht das achtzipflige Kreuz die acht Seligpreisungen der Bergpredigt. Hungernde speisen, Dürstende tränken, Obdachlose beherbergen, Nackte bekleiden, Trauernde trösten, Hilflose beschützen, Kranke pflegen, Tode begraben.
Das Patronatsrecht über die Kirchen zu Güttersbach und Ober-Mossau obliegt noch heute den Grafen von Erbach Auch diese Tatsache wird durch die beiden Sterne - zumal auch zahlensymbolisch - im Wappen ausgedrückt. Daß das Iroschottenkreuz über das Johanniterkreuz gestellt wurde, kann mit dem Anspruch der historischen Priorität begründet werden (Iroschottenkreuz 7. bis 8. Jahrhundert, Johanniterkreuz 1252).
Bleibt schließlich noch etwas über die farbliche Gestaltung, über die Tinktur, wie es der Wappenkundler oder Heraldiker nennt zu sagen. Die Farben des Mossautaler Wappens sind Rot/Weiß, wobei die beiden Kreuze auf rotem Grund, die roten Sterne hingegen - gewechselt - auf weißem Grund erscheinen. Die heraldische Beschreibung (Blasonierung) lautet demnach: Oben in Rot das weiße Iroschottenkreuz, unten in Rot das weiße Johanniterkreuz, links und rechts in weißem Feld je ein sechsstrahliger auf einer Spitze stehender roter Stern der ehemaligen Grafschaft Erbach. Die Erbachischen Farben sind Rot/Weiß und im übrigen identisch mit den Hessischen Landesfarben. Diese Farben wurden für das Wappen von Mossautal übernommen. Dadurch erreichte der Heraldiker auch eine farbliche Übereinstimmung mit dem Wappen der Johanniter: weißes Kreuz auf rotem Grund.
Das Wappen von MOSSAUTAL erfährt mit dem Iroschottenkreuz nicht nur die notwendige und an die Gestaltung eines Ortswappens zu stellende Forderung nach Gleichrangigkeit der Ortsteile, sondern neben der historischen Bereicherung auch eine eindeutige Identifikation, die einmalig im Odenwald und darüberhinaus in ganz Hessen ist. Ein Symbol aus dem frühen Mittelalter als Zeugnis aus den Anfängen der Christianisierung und iroschottischer Mission im Odenwald ist zudem ein Zeichen, das man stolz im Wappen führen kann. Städte und Gemeinden im Odenwald gibt es genug, die die Erbacher Sterne im Wappen führen. Auch das Johanniterkreuz findet sich da und dort in Deutschen Wappen. Ein Iroschottenkreuz hingegen wird man vergeblich ein zweites Mal in der hessischen bzw. bundesdeutschen Wappenlandschaft suchen können.
(gekürzt nach OStR Dr. P.W. Sattler - Was Mossautal "im Schilde führt"; Eine wappenkundliche Betrachtung. In: Darmstädter Echo, Bd. 35 (1979), 1 vom 2.1.1979)



 Neidenberga 

Neidenberga in Thüringen
Das Wappen zeigt die Steine am Ortseingang von Neidenberga.



 Neschwitz 

Neschwitz in Sachsen
Der Ort trägt symbolisch das Radkreuz des 1909 dort gefundenen Radkreuzsteines im Wappen. Man vermutet, dass er wahrscheinlich aus der Zeit um 1230 stammt und einer der ältesten Grabsteine der Lausitz ist. Geschichtsforscher sind der Ansicht, dass er auf einen Deutschordensritter hinweist, welcher einer der ersten Feudalherren in Neschwitz gewesen sein könnte.



 Nusbaum 

Nusbaum in Rheinland-Pfalz
Die Gemeinde Nusbaum trägt das naheliegende Fraubillenkreuz in Ferschweiler im Wappen.



 Reitzengeschwenda 

Reitzengeschwenda in Thüringen
Die grüne Lilie stammt von einem alten Ortssiegel, das den localen Heiligen, den Erzengel Gabriel, zeigt. Die Lilie ist sein Symbol. Das Band symbolisiert die Zugehörigkeit von Neidenberga. Die Farben stammen vom Wappen der Herren von Obernitz, deren Besitz im Dorf lag. Das Kreuz und die Steine symbolisieren die Steine am Ortseingang von Neidenberga. Das Wappen wurde am 15.01.1996 verliehen.



 Ruhpolding 

Ruhpolding in Bayern
Der grüne Dreiberg versinnbildlicht die drei ehemaligen Gemeinden Ruhpolding, Vachenau und Zell.
Die goldene Linde stellt die neue Gemeinde Ruhpolding dar. Der silberne Querfluss weist auf die Traun hin, die das Miesenbachertal durchschneidet. Das silberne Schildchen mit dem goldbegrifften silbernen Griesbeil spielt auf die Steinkreuze vor der St. Valentinskirche an, wo man ehedem eine Dingstätte vermutete.
Die Gemeinde trägt das Wappen seit 1922.

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Sühnekreuze & Mordsteine