Russenkreuze
Von Otto Straub.
Einige Meter östlich des Bärenhofes (Gb. Neustdt i. Schwarzw. Ba.) seht ein sog. Russenkreuz.
Hier liegen russische Soldaten begraben, die 1813/15 am Typhus starben. Das Kreuz von ehedem ist völlig zerschlagen; es bestand aus rotem Sandstein. Daneben steht ein neues Kreuz.
Das gleiche neue Kreuz steht 200m sö. des Hochebenehofes (dgl.) an der Wegkreuzung Höchst-Margrutt und
Schollach-Schwärzenbach. Auch das ursprüngliche Kreuz ist hier gut erhalten; roter Sandstein; ohne jedes Zeichen; Längsbalken über dem Boden 0,80m hoch, oben
zugespitzt; Querbalken 0,80m [also Größe der sog. Sühnekreuze, die ja jeder kennt]; in der Form nicht ausladende Balken, sondern gerade, wie ebenfalls viele Sühnekreuze; nur das
Kreuzhaupt ist also zugespitzt; ob dies eine Eigentümlichkeit solcher Russenkreuze ist, wissen wir nicht.
Das 3.Kreuz steht im Schärzenbachertobel am Weg nach Neustadt, 100m nördlich des Donishofes (dgl.). Vom
ursprünglichen Kreuz ist nichts mehr erhalten; nur das neue lateinische gelbe Sandsteinkreuz verrät noch den Begräbnisort.
Am Nordausgange von Friedenweiler (dgl.) an der Straße nach Eisenbach steht das 4.Russenkreuz. Hier eine
Ausnahme: Das Kreuz selbst in russischer Form ist aus Holz, ohne Inschrift, etwa 2,50-2,80m hoch; daneben ein roter Sandsteinblock mit folgender Inschrift: "Hier ruhen 120 russische
Soldaten begraben, welche in dem Krieg 1813/14 in dem hiesigen, in ein Militärspital umgewandelten Kloster an Typhus gestorben sind; erneuert 1925."
Die ersten 3 neuen Denkmäler wurden auf Veranlassung des Prof. Schinzinger (Freiburg Ba.) angebracht; das letztere stellte die Gemeinde
Friedenweiler auf. Wo sind noch weitere solcher Kreuze?
(Deutsche Gaue, 1928, 29.Band, S.173)