Deutschland Sachsen Lkr. Freiberg

Niederschöna (I)


Abbildung bei
Wendt (1979)

PLZ: 09600

GPS: N 50° 57.980', O 13° 25.310'

Standort: In unmittelbarer Nähe der Kirche, in einer kleinen Anlage in dem Winkel, den die Mauer des alten Friedhofs an der Außenseite mit der westlichen Wand des Stallgebäudes des Pfarrhofes bildet.

Größe / Material: 79:61:22 / Sandstein

Geschichte: Kopf, Schaft und der nach Süden weisende Arm nach außen konisch verbreitert, der nach Norden gerichtete Arm nach außen verjüngt, Kopf und Arme gerundet. Der nach Norden weisende Arm wahrscheinich zum Teil abgeschlagen. Auf der Westseite ist ein Schwert eingeritzt.
Das Steinkreuz wird von einigen als "Wallfahrtskreuz" (Helbig 1906, Kohlsdorf 1909) gedeutet, die Kirche von Niederschöna soll Wallfahrtskirche gewesen sein. Kuhfahl (1928) nennt es als Pilgerstation aus vorreformatischer Zeit, für andere ist es ein Mord- oder Sühnekreuz.
Bis 1953 stand es 6m weiter westlich am Zaun nahe dem oberen Eingang des Hausgrundstückes Nr. 92 (Mitteilung Pfarrer G. Schauterschick und Lehrer J. Matthes).
Eine Rundmarke an der Westseite des Nordarmes. (Wendt 1979)

Sage:

Quellen und Literatur:
Kohlsdorf, A. - Steinkreuze von Niederschöna und was man sich von ihnen erzählt, in: "Glückauf". Zeitschrift des Erzgebirgswereins, Schwarzenberg, 26.Jg, 1906, Nr.10, S.163
Helbig, P.K. - Die Steinkreuze im Königreich Sachsen als Grenzzeichen, in: Mitteilungen des Vereins für Sächsische Volkskunde, 1905, Heft 12, S.379-380, Nr.17
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.176
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.187
Wendt, Hans-Jochen - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen / Inventar Bezirk K.-M.-Stadt, 1979, S.56-59, Nr.30
aktuelle Aufnahme von Denny Meyer, Dresden



Niederschöna (II)


Blick zum Standort

Abbildung bei
Wendt (1979)

GPS:

Standort: Etwa 900m nordöstlich der Kirche im Fischerschen Garten auf dem Flurst. 694/3, nördlich des ehemaligen Steinbruches. Der Standort ist normalerweise nicht zugänglich da in privaten Grundstück versteckt. Nette Nachbarn fragen, sind gern behilflich.

Größe / Material: 66:33:22 / Sandstein

Geschichte: Malteserform, alte Abschläge an Armen, Kopf fast hälftig abgeschlagen, keine Einritzungen.

Die kurzen Arme und der breite Schaft nach außen bzw. unten konisch verbreitert, das Kopfstück zum größten Teil abgeschlagen. Das Kreuz wechselte wiederholt den Standort. Ursprünglich soll es auf einem Rain gestanden haben und dann auf eine Steinhalde geworfen worden sein (Kohlsdorf 1906). Nachdem es dort gefunden worden war, stand es bis etwa 1940 ein Stück südlich des Gartens, am Wege beim Steinbruch (Auskunft des früheren Gartenbesitzers, O. Schubert, 1961), seitdem im Garten; nach Baumaßnahmen dort im Frühjahr 1977 erneut aufgestellt. (Wendt 1979)

   In ähnlicher Weise wurden mir auch die Steine von Gopplasgrün, Hertigswalde, Jesau, Krebes, Niederschöna und Seelitz, sowie die beiden kleinen Kreuze beim Erbgericht von Breitenau als Pilgerstation der vorreformatorischen Zeit bezeichnet [...] (Kuhfahl 1928)

Sage: Das Kreuz soll ursprünglich am Grabe eines 1813 von den Franzosen erschossenen Fleischermeisters gestanden haben. Es dürfte seinem Äußeren nach aus früheren Zeiten stammen.

Quellen und Literatur:
Kohlsdorf, A. - Steinkreuze von Niederschöna und was man sich von ihnen erzählt, in: "Glückauf". Zeitschrift des Erzgebirgswereins, Schwarzenberg, 26.Jg, 1906, Nr.10, S.163
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, 1928, Nr.175, S.84, 189
Kuhfahl, Dr. G.A. - Die alten Steinkreuze in Sachsen, Nachtrag, 1936, Nr.186
Wendt, Hans-Jochen - Steinkreuze und Kreuzsteine in Sachsen / Inventar Bezirk K.-M.-Stadt, 1979, S.59-60, Nr.31
aktuelle Aufnahmen von Uwe Eichler, Bannewitz (Fotos von Juli 2008)


Sühnekreuze & Mordsteine